Eine wegweisende Entscheidung wurde gestern im österreichischen Nationalrat getroffen, die das Leben von Tausenden von Menschen positiv beeinflussen wird. Ab April 2024 übernimmt die Sozialversicherung die Kosten für HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) Medikamente, ein Schritt, der von vielen als überfällig angesehen wird.
„Ehrlich gesagt war ich sehr skeptisch, ob diese langjährige Forderung der Community wirklich beschlossen wird. Entschließungsanträge, die dann nicht umgesetzt wurden, gab es schon zu Genüge“, teilt Joe Niedermayer von den RosaLila PantherInnen mit. „Umso mehr freuen wir uns, dass die kostenlose Pille gegen HIV nun auch in Österreich endlich Realität wird.“
Betroffene erhalten künftig eine Rückerstattung von bis zu 60 Euro pro Monat für die PrEP-Medikamente, was den aktuellen Kosten in spezialisierten Apotheken entspricht. Zusätzlich gibt es einen Zuschuss von 25 Euro pro Quartal für ärztliche Beratung. Ein positiver Schritt, der vielen Menschen den Zugang zu diesem präventiven Schutz ermöglicht.
Joe Niedermayer äußert jedoch Bedenken hinsichtlich der Umsetzung in der Praxis: „Ich bin gespannt, wie viel Papierkram auf die PrEP Nutzer:innen zukommen wird, um die Rückerstattungen zu erhalten.“
Gesundheitsminister Johannes Rauch betont die Wirksamkeit von PrEP als Schutz gegen HIV: „Die vorbeugende Einnahme von PrEP ist ein wirksamer Schutz gegen eine HIV-Infektion. Sie senkt das Risiko einer Ansteckung um mindestens 75 Prozent.“ Das langfristige Ziel ist ehrgeizig, aber klar: „Aids soll bis 2030 verschwinden – auch bei uns in Österreich.“
Ab April 2024 können auch jene Menschen PrEP in Anspruch nehmen, die sich die Präparate bisher schwer leisten konnten. Die Neuregelung wird voraussichtlich mehr als 3.000 Personen in Österreich zugutekommen. Die quartalsmäßigen Check-Up-Termine, die durch die Regelung unterstützt werden, sind nicht nur im Kampf gegen HIV, sondern auch gegen andere sexuell übertragbare Krankheiten von entscheidender Bedeutung.
Die Bundesregierung stellt bis 2027 jährlich fünf Millionen Euro für die Umsetzung dieser Maßnahme bereit, und eine Evaluierung ist für 2026 vorgesehen. Diese wegweisende Entscheidung ebnet den Weg für eine Zukunft, in der der Schutz vor HIV für alle zugänglich ist und trägt dazu bei, das Ziel der AIDS-Freiheit bis 2030 in Österreich zu verwirklichen.
Mehr zur findest du auf der Webseite zur Bürger:innen Initiative www.StopAIDS.at.