Radikale Förderkürzungen in der Steiermark: RosaLila PantherInnen bitten um Hilfe!

14. Juni 2025 | Politik, Bildung & Gesellschaft

Mitten während der offiziellen Staatstrauer erhielten zahlreiche steirische Sozialorganisationen überraschend E-Mails aus der „Abteilung 11 -Soziales, Arbeit und Integration“ des Landes Steiermark: Mit Juli werden ihre Fördermittel gestrichen. Ohne Vorwarnung, ohne Begründung!

Wie die Kleine Zeitung (link zum Artikel) berichtet, betrifft diese Entscheidung dutzende Organisationen, unter anderem die Caritas, die Aids-Hilfe Steiermark, die Antidiskriminierungsstelle sowie auch die RosaLila PantherInnen. Nach Jahrzehnten konstruktiver, sachorientierter Zusammenarbeit auf Augenhöhe – unabhängig von Parteipolitik – wird damit ein zentrales Fundament sozialer Infrastruktur im Land zerschlagen.

Der zuständige Landesrat Mag. Hannes Amesbauer,BA

Ein schwerer Schlag mitten in der Trauer

Diese Förderung erhalten wir bereits seit 1996. Schon vor 30 Jahren erkannte die konservative Regierung damals die Bedeutung von Förderungen im queeren Bereich. Seitdem sichern diese Mittel unsere grundlegenden Ausgaben wie Infrastruktur, Miete und den Bürobetrieb. Erst dadurch können Projekte in den Bereichen Bildung, Selbsthilfe und Gewaltprävention umgesetzt werden.

„Unsere Basisförderung in Höhe von rund 30.000 Euro wurde ersatzlos gestrichen – ebenso wie 10.000 Euro für gesellschaftspolitische Arbeit an Schulen. Wir sind erschüttert über diese radikale Streichung“, sagt Joe Niedermayer, Obmann der RosaLila PantherInnen. „Diese Kürzungen werden sich rächen. Wenn wir durch Workshops zur Extremismusprävention an Schulen, durch queere Stammtische oder Selbsthilfegruppen Menschen auffangen, dann ist das nicht nur wichtig für das soziale Klima, sondern spart dem Staat langfristig immense Folgekosten – etwa in psychischer Gesundheitsversorgung.“

Queere Menschen besonders vulnerable

Studien der EU-Grundrechteagentur (link zur Studie) zeigen deutlich: Queere Jugendliche haben ein doppelt so hohes Suizidrisiko und erleben überdurchschnittlich oft Gewalt. Eine verlässliche psychosoziale Begleitung, Sensibilisierungsarbeit in Schulen und Community-Angebote sind daher keine „Nice-to-haves“, sondern lebensnotwendig.

Wir bitten jetzt um Deine Hilfe

Trotz der massiven Kürzungen geben wir nicht auf – aber wir brauchen jetzt deine Hilfe, um diese schwierige Zeit zu überstehen. Werde Mitglied oder unterstütze uns mit einer Spende, damit wir unsere Arbeit für queere Menschen fortsetzen können.

Die Zivilgesellschaft darf jetzt nicht schweigen.
Die Streichung lebenswichtiger sozialer Leistungen betrifft uns alle.

Danke für Deine Unterstützung!

Unsere Hand ist ausgestreckt!

Wir waren bereits in einem konstruktiven Gespräch mit Landeshauptmann Kunasek und auch seine Stellvertreterin Kohm hat Hilfe in Aussicht gestellt. Wir freuen uns auf einen Termin mit Landesrat Hermann Anfang Juli und hoffen, auch mit Landesrat Amesbauer noch klärende Gespräche führen zu können.

„In diesen schwierigen Zeiten ist es – auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind – wichtiger den je, dass die Menschen im Gespräch bleiben. Denn unsere Welt braucht gerade mehr Frieden und Zusammenhalt als schon lange nicht mehr“, so Niedermayer.

Die RosaLila PantherInnen blicken auf eine lange Tradition parteiübergreifender Zusammenarbeit zurück. Daher setzen wir weiterhin auf Dialog, gegenseitigen Respekt und das gemeinsame Ringen um gute Lösungen. Nur wenn Politik, Zivilgesellschaft und Betroffene einander zuhören, kann ein nachhaltiger Weg aus der Krise gefunden werden.