Die ÖVP in Graz und in der Steiermark hat erkannt, dass man gerade als konservative Partei offen für nicht-heterosexuelle Themen sein muss. Denn nur so kann eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft funktionieren und es können unsere Österreichischen Werte für Familien und Zusammenleben weitergegeben werden. Offenheit, Bildung und Aufklärung ist der einzige Weg um weitere Hassverbrechen und Terroranschläge zu verhindern. Sexualität darf kein Tabuthema sein. Das hilft weder der einzelnen Person, wenn sie noch unsicher über die eigene Orientierung ist und schon gar nicht unserer Gesellschaft. Wir wollen aus Graz eine Stadt machen in der sich niemand verstecken muss, egal wen er oder sie liebt.
„Die Angriffe auf die Synagoge und das Lokal der RosaLila PantherInnen im vergangenen Sommer haben uns alle schockiert. Dass diese mit einem klaren extremistischen Hintergrund stattgefunden haben und ganz gezielt auf diese beiden Einrichtungen verübt wurden umso mehr. Derartiger Hass darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Als Stadt wollen wir diesen extremistischen Tendenzen den Nährboden entziehen. Dazu braucht es Bildung und Sensibilisierung. Zum einen werden wir bei den Jüngsten ansetzen und das bereits bestehende Workshopangebot für Grazer Schulen ausbauen. Zum anderen soll gezielt mit migrantischen Communities und Integrationsvereinen gearbeitet werden, um das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zu betonen, homophobe Vorurteile abzubauen und sexueller Diskriminierung vorzubeugen.“, so der Sozial-, Bildungs- und Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner.
Die Workshopreihe Liebeist.org ist von der Bildungsdirektion zertifiziert und wurde bereits in Kooperation mit den RosaLila PantherInnen umgesetzt. Nun werden die finanziellen Mittel stark erhöht. Ziel ist es, dass alle dritten Klassen der Mittelschulen, die es möchten, die Möglichkeit haben den Workshop an ihrer Schule durchzuführen. In den Workshops geht es darum das Entstehen von homophobem und queer-feindlichem Gedankengut zu verhindern und die Sensibilisierung zu fördern. Ziel ist es die eigenen pädagogischen Zugänge zu reflektieren, um einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen und ein Handwerkzeug für Konfliktdynamiken zu erarbeiten und das Verständnis und Miteinander zu fördern.
Es sollen Workshops zu queeren Themen für migrantische Communities und Integrationsvereine (z.B. Moscheenvereine) abgehalten werden. Die Workshops legen das Augenmerk auf die Themen Extremismus und Radikalisierung. Inhaltliche Bausteine des Workshops umfassen z.B. die Beschäftigung mit einzelnen Begrifflichkeiten zum Thema, die Reflexion und den Abbau von Stereotypen, die Vermittlung der Rechtslage in Österreich (Ehe, Familienrecht, Diskriminierung etc.) mit Bezugnahme auf die historische Entwicklung sowie die globale Rechtslage und die persönliche Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der Thematik und damit verbundenen Fragestellungen.