Umfrage unter LGBTI-Personen in Europa: Dominiert die Hoffnung oder die Angst?

15. Mai 2020 | Vereinsinfos

Zwar stehen immer mehr lesbische, schwule, bi-, trans- und intersexuelle (LGBTI) Menschen offen zu ihrer sexuellen Identität, doch sind Angst, Gewalt und Diskriminierung nach wie vor weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) zu den Erfahrungen von LGBTI-Personen in Europa. Mit 140 000 Befragten ist sie die bisher größte Erhebung, die sich mit Hasskriminalität und Diskriminierung gegen LGBTI Personen befasst. Die Ergebnisse legen nahe, dass es weiterer politischer Maßnahmen bedarf, um die Sicherheit und die Rechte der LGBTI-Gemeinschaft zu stärken.

„Aus Angst, verspottet, diskriminiert oder sogar angegriffen zu werden, verheimlichen nach wie vor sehr viele LGBTI-Personen ihre sexuelle Identität. Obwohl die Gleichstellung von LGBTI-Gruppen in einigen Ländern vorangebracht wurde, zeigt sich an unseren Umfrageergebnissen, dass insgesamt zu wenig wirkliche Fortschritte gemacht wurden und viele LGBTI-Personen nach wie vor benachteiligt sind. Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und bei der medizinischen Versorgung könnten sich aufgrund von COVID-19 noch verschärfen. Politische Entscheidungsträger sollten dies ernst nehmen und sich aktiver dafür einsetzen, dass die Rechte von LGBTI-Personen in vollem Umfang respektiert werden“, fordert Michael O’Flaherty, Direktor der FRA.